Austrian Standards: Nachhaltige Produktion von nachwachsenden Energierohstoffen und biobasierten Produkten
ÖNORM EN 16640: Biobasierte Produkte - Gehalt an biobasiertem Kohlenstoff - Bestimmung des Gehalts an biobasiertem Kohlenstoff mittels Radiokarbonmethode
Diese Europäische Norm legt ein Verfahren zur Bestimmung des Gehalts an biobasiertem Kohlenstoff in Produkten auf der Grundlage der Messung des 14C-Gehalts fest. Diese Europäische Norm legt auch zwei Prüfverfahren fest, die zur Bestimmung des 14C-Gehalts anzuwenden sind, aus dem der biobasierte Kohlenstoffgehalt berechnet wird: - Verfahren A: Flüssigszintillationszählverfahren (LSC); - Verfahren B: Beschleuniger-Massenspektrometrie (AMS). Ein drittes Verfahren, Verfahren C: Beta-Ionisation (BI) kann auch zur Bestimmung des 14C-Gehalts angewendet werden und wird in Anhang D (informativ) beschrieben. Der biobasierte Kohlenstoffgehalt wird als Anteil der Masse der Probe angegeben oder als Anteil des gesamten Kohlenstoffgehalts. Dieses Berechnungsverfahren ist auf alle kohlenstoffhaltigen Produkte anwendbar einschließlich Bioverbundwerkstoffen.
ÖNORM EN 16766: Biobasierte Lösungsmittel - Anforderungen und Prüfverfahren
Diese Europäische Norm legt Anforderungen an biobasierte Lösemittel hinsichtlich Eigenschaften, Grenzwerten, Anwendungsklassen und Prüfverfahren fest. Sie bestimmt die Merkmale und Einzelheiten für die Beurteilung von biobasierten Lösemitteln: - die gebrauchstauglich sind bezüglich leistungsbezogener Eigenschaften; - die übereinstimmen mit den Anforderungen zu Gesundheit, Sicherheit und Umwelt, die im allgemeinen für Lösemittel gelten; und - die abgeleitet sind von einer bestimmten Mindestprozentzahl an Biomasse.
ÖNORM EN 16848: Biobasierte Produkte - Anforderungen an die Kommunikation von Eigenschaften bei Firmenkundengeschäften unter Verwendung eines Datenblattes
Diese Europäische Norm legt die Anforderungen für transparente und unmissverständliche Kommunikation von Eigenschaften biobasierter Produkte bei Firmenkundengeschäften durch ein bestimmtes Datenblatt fest. Sie legt keine Anforderungen für biobasierte Produkte fest. Diese Europäische Norm ist als ein Werkzeug zur Bereitstellung und Weitergabe von Informationen in der Wertschöpfungskette und/oder als Beitrag für produktspezifische Normen und Zertifizierungsregelungen vorgesehen. Die Kommunikation zwischen Unternehmen und Verbraucher ist durch prEN 16935 abgedeckt.
ÖNORM EN 16751: Biobasierte Produkte - Nachhaltigkeitskriterien
Diese Europäische Norm legt horizontale Nachhaltigkeitskriterien fest, die für den biobasierten Anteil aller biobasierten Produkte, außer Lebensmittel, Futtermittel und Energie, gelten und alle drei Säulen der Nachhaltigkeit erfassen; umweltbezogene, soziale und wirtschaftliche Aspekte. Wenn das Produkt teilweise biobasiert ist, kann diese Europäische Norm nur auf den biobasierten Anteil angewendet werden, da sie die nicht biobasierten (fossilen, mineralischen) Anteile eines Produktes nicht berücksichtigt. Diese Europäische Norm kann für zwei Anwendungen genutzt werden; entweder nur zur Bereitstellung von Informationen zur Nachhaltigkeit über die Biomasseproduktion oder zur Bereitstellung von Informationen zur Nachhaltigkeit für den biobasierten Anteil des biobasierten Produkts in der Lieferkette. Diese Europäische Norm setzt einen Rahmen zur Bereitstellung von Informationen zum Management von Nachhaltigkeitsaspekten. Diese Europäische Norm kann nicht dazu verwendet werden, um Aussagen dazu zu machen, ob Tätigkeiten oder Produkte nachhaltig sind, da sie keine Schwellen- oder Grenzwerte festlegt. Diese Europäische Norm kann jedoch zur Kommunikation zwischen Unternehmen (business-to-business, B2B) oder bei der Entwicklung von produktspezifischen Normen und Zertifizierungsprogrammen eingesetzt werden.
ÖNORM EN 16785-2: Biobasierte Produkte - Biobasierter Gehalt - Teil 2: Bestimmung des biobasierten Gehalts unter Verwendung der Materialbilanzmethode
Dieser Teil von EN 16785 spezifiziert ein Verfahren zur Bestimmung des biobasierten Gehalts in Produkten, auf Grundlage der Materialbilanz einer repräsentativen Produktcharge in einer Produktionsanlage. Diese Europäische Norm ist auf jedes feste, flüssige, gasförmige biobasierte Produkt anwendbar, das Kohlenstoff enthält und durch chemische Synthese, Vermischen oder Vereinigung gewonnen wurde, unter der Voraussetzung, dass: - für eine Produktcharge die Zusammensetzung des Produkts und des biobasierten Gehalts jedes Inputs sowie der Verlust in der Produktionsanlage bekannt sind, und - der biobasierte Gehalt des Produkts durch Analyse nachweisbar ist. Dieses Verfahren wird nicht zur Bestimmung des biobasierten Gehalts von Naturprodukten, die vollständig von Biomasse stammen, benötigt. Anhang A gibt Beispiele zur Bestimmung des biobasierten Gehalts in Übereinstimmung mit diesem Verfahren.
Während Biokraftstoffe derzeit zumeist mit dem Straßenverkehr verbunden sind, wird ihre Rolle im internationalen Verkehr (Luftfahrt und Schifffahrt) längerfristig zunehmen, da diese Sektoren auf Energieträger mit hoher Energiedichte angewiesen sind. Technologie-Evolution wird erforderlich sein, um die Kosten für Biokraftstoffe nach unten und de-risking Investitionen werden entscheidend für die Bereitstellung dieser Technologien. Es wird auch wichtig sein, sich auf Bioraffinerieansätze zu entwickeln und eine Reihe von Ergebnissen zu liefern. Marine-Biokraftstoffe und Biojet-Treibstoffe ergänzen sich darin, dass sie sich an verschiedenen Enden des Brennstoffqualitätsspektrums befinden, wobei die ersteren in der Regel qualitativ hochwertige Brennstoffe verwenden, während letztere qualitativ hochwertige Brennstoffe benötigt. Die Erreichung eines erheblichen Maßstabs an Biokraftstoffen in der Luftfahrt- und Meeresanwendung erfordert eine Mischung aus internationalen und regionalen Initiativen. Ein in allen Sektoren angewandter CO2-Preis würde ein gleiches Spielfeld schaffen.
Quelle: Austrian Standards
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